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Freigestellt. Die Zukunft der Arbeit in Zeiten des Überflusses

Dokumentarfilm D 2012, 90 min
Regie: Claus Strigel

Wohlstand mit immer weniger Arbeit, der uralte Menschheitstraum verspricht Wirklichkeit zu werden. Doch eine Arbeitsgesellschaft, der die Arbeit auszugehen droht, treibt seltsame Blüten und ist zugleich Ausgangspunkt für Ideen, Visionen und reale Modellversuche.

Vollbeschäftigung rückt in immer weitere Ferne. Doch wovon werden wir künftig leben, wie werden wir die Zeit nutzen?

Während sich die Einen auf den Ruinen vergangener Industrialisierung Kletterkurse gönnen, müssen Andere in strafvollzugsähnlichen Maßnahmen das Arbeiten ohne Arbeit trainieren.

Claus Strigel spricht mit Politikern und Wissenschaftlern, Arbeitslosen und Kindern. Er lässt in einer fiktiven Talkshow unter anderem Aristoteles, Guido Westerwelle und Karl Marx miteinander diskutieren. Er befragt Ideengeber wie Niko Peach oder Götz Werner. Und er präsentiert Visionen und reale Modellversuche – vom bedingungslosen Grundeinkommen bis zum Arbeitslosen-Pilotprojekt "100 x neues Leben".

Götz Werner, Chef der dm-Drogeriemarktkette, argumentiert schlüssig für das bedingungslose Grundeinkommen, Volkswirt Niko Paech für die Entkopplung der Wirtschaft vom Wachstumsdogmatismus. Und im Netzwerk arbeitssuchender Akademiker berichtet einer von den Erniedrigungen, denen er sich in der Arbeitsagentur aussetzen muss, die nicht auf ihn eingehen, sondern ihn hineinpressen wollen in ihr Raster von Maßnahmen und Leistungskürzungen.

Es ist, wie Götz Werner sagt, ein Aufeinanderprallen von Weltsichten: die westerwelleske, dass nämlich der, der nicht durch Druck, durch Androhung von Armut, zur Arbeit gezwungen wird, sowieso lieber faul im Bett liegt, gegen die wernersche, nach der bei einer Entkopplung von Einkommen und Arbeit jeder in sich den Drang verspürt, zu tun, wonach ihm ist; weil der Wille zur Arbeit in einem festgeschrieben ist, diese aber der Selbstverwirklichung und dem Einbringen des Individuums in die Gemeinschaft dienen sollte, ohne von außen aufgezwungen zu werden.

Da ist auch der promovierte Wissenschaftler ohne Arbeit, da ist eine Supermarktsimulation in Hamburg, in der Langzeitarbeitslose an Arbeit gewöhnt werden sollen - eine Arbeit freilich, die völlig sinnlos ist und die Leute schlicht von der Straße und aus der Statistik raushält. Und da sind die Kinder mit ihren Wunschberufen, vom Sprengmeister über den Dinosaurierforscher bis zum Motorradpolizist und dem Chef einer Geldfabrik.

Werden sie je ihren Traum erreichen? Dafür müsste man über Alternativen zum Status quo nachdenken. Dass es welche gibt, zeigt Strigel in diesem Film.

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