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Die Essensvernichter

Warum die Hälfte aller Lebensmittel im Müll landet und wer verantwortlich ist.

ein Buch von Stefan Kreutzberger und Valentin Thurn
Kiepenheuer & Witsch Verlag, 2011

Nahezu die Hälfte unserer Lebensmittel landet im Müll. Angesichts dieser Respektlosigkeit gegenüber unserer Nahrung fordern die Autoren dem Skandal der Lebensmittelvernichtung eine Ende auf internationaler, aber auch auf individueller Ebene zu machen.

Sie rücken nach der jahrelangen Dominanz eines egozentrischen und qualitätsbezogenen Zugangs zum Ernährungsbereich ethische Fragen in den Vordergrund. Es geht ihnen nicht allein um Aufklärung, sondern um die Bündelung verschiedenster kritischer Ansätze, um eine Bewegung in Gang zu setzen.

Nie gab es so eine gigantische Nahrungsmittelverschwendung bei gleichzeitigem massenhaften Hunger. Beide sind Teil eines weltweiten Systems, das Nahrung abstrakt als Produkt betrachtet und einzig den Profit im Blick hat.

Der Verbraucher ist in diesem Spiel Täter und Opfer bzw. „nützlicher Idiot“ zugleich. Durch seinen Anspruch der ständigen Verfügbarkeit von Lebensmitteln werden diese massenhaft und rund um die Uhr bereit gestellt. Auch trägt er durch das massenhafte Wegwerfen von Lebensmitteln zum Klimawandel bei. Allein der Lebensmittelmüll hat größeren Anteil am Klimawandel als der gesamte Verkehr. Auf der anderen Seite ist er der konsumierende „nützliche Idiot“, der mit seinen Konsumgewohnheiten dazu beiträgt, den Kreislauf der Verschwendung aufrecht zu erhalten und sich der Schädigung des Klimas, der Zerstörung kleinteiliger autonomer Landwirtschaften, der von den großen Agrarfirmen vorangetriebenen Abhängigkeit der Kleinbauern von ihrem Saatgut, der Börsenspekulation mit Grundnahrungsmitteln und fruchtbaren Böden scheinbar nicht bewusst ist.

Folgerichtig sind die zentralen Forderungen des Buches: Reduktion und Regionalismus. Klar wird auch: Wir müssen unser Leben ändern!

Die Autoren geben dazu viele Anregungen und Hinweise. Sie fordern den einzelnen auf, sowohl als Verbraucher als auch als Bürger zu handeln und der Verschwendung sowie der Durchsetzung landwirtschaftlicher Monokultur- und Gentechnik-Strategien, die der fatalen Ausbreitung des Hungers Vorschub leisten, etwas entgegenzusetzen.

Wir müssen begreifen: Konsum ist politisch und unsere Ernährungsweise kann die Welt verändern.

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