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Gemeinsam sind wir reich

Wie Gemeinschaften ohne Geld Werte schaffen

Alexander Dill, oekom Verlag, 2012

Dill erzählt in seinem Buch von einem Wohlstand, der entsteht, weil Menschen einander brauchen, um ein gelingendes Leben zu führen. Der „ökonomische Erfolgsfaktor“ heißt hier „Sozialkapital“ – definiert als die Summe der nicht in Geld messbaren Werte, der nicht materiellen Reichtümer von Gemeinschaften.

Der Grundgedanke des nicht missionarischen, sondern nachdenkenswerten Buchs ist: Nicht als Wirtschaftsmacht mit unbezahlbaren Infrastrukturprojekten, sondern mit dem Wiederaufleben von Vertrauen, Schenkwilligkeit, Freundlichkeit, Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft schöpfe ein Staat seinen immateriellen Gemeinschaftsreichtum aus.

Das Durchleben einer Finanzkrise könne ein hilfreicher Anstoß sein, auch wenn die Folgen des Rückbaus der Finanzwirtschaft unbequem wären: statt Schuldenwachstum geschmälerter Wohlstand und Knappheit.

Der Philosoph und Soziologe, Gründer und Vorstand des alternativen Basel Institute of Commons und Economics, führt vor, dass die Idee des Sozialen Kapitals nicht nur in Bollschweil funktioniere, sondern auch in Slowenien, das sich nach dem Balkan-Zusammenbruch gemeinschaftlich aufgerappelt habe, in Norwegen, wo eine harmonische Gesellschaft aktiver Bürger existiere, in Basel, wo drei Stiftungen die Stadt human gestalten wollen, in New York, wo nach Dills Ansicht „lokale Netzwerke“ verschiedener Ethnien sich selbst stärken, sowie bei den Benediktinern in den Klöstern St. Alban und St. Ottilien.

Klappentext:

Irgendwann war es soweit: Die einzige Dorfwirtschaft von Bollschweil wurde geschlossen und somit der Treffpunkt für die Bevölkerung. Doch die Gemeinde im Badischen fand eine Lösung: 2010 eröffnete das genossenschaftliche Dorfgasthaus, ermöglicht durch Freiwilligenarbeit. Heute ist das Gasthaus sehr erfolgreich und beeinflusst die Entwicklung von Gemeindeleben und Gewerbe positiv. Für Alexander Dill ein Musterbeispiel für die gelungene Aktivierung von Sozialkapital. Jenseits wirtschaftlicher Zwänge entstehen Formen von Wohlstand, die sich nicht direkt in Geld messen lassen. Werte wie Vertrauen, Hilfsbereitschaft und Ehrenamt geben Gemeinschaften so die Chance, ihre Probleme mit nichtmateriellen Ressourcen zu lösen. Dill plädiert für eine neue Gemeingüterwirtschaft, beschreibt Erfolgsgeschichten und präsentiert Methoden, das Sozialkapital im eigenen Umfeld zu erkennen und zu verbessern.

oekom Verlag, München 2012
ISBN-10 3865812880
ISBN-13 9783865812889
208 Seiten, 14,95 €

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