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Let's Make Money

Dokumentarfilm A 2008, 110 min
Regie: Erwin Wagenhofer

Ausgangspunkt dieses mehrfach preisgekrönten Dokumentarfilms ist der Imperativ: „Lassen Sie ihr Geld arbeiten.“ Dass nicht Geld, sondern nur Menschen arbeiten können, ist eine Binsenweisheit. Erwin Wagenhofer verfolgt den Weg des Geldes, oder besser, den der wundersamen Geldvermehrung. Er zeigt, wie das globale Finanzsystem auf der einen Seite satte Gewinne „erarbeitet“, auf der anderen Seite Abhängigkeit, Not und Umweltzerstörung hervorbringt.

Die unaufgeregte, nur mit den nötigsten Kommentaren auskommende Dokumentation legt den Finger in die Wunde(n) des globalen Finanzsystems. Sie zeigt anhand ausgewählter Beispiele nicht nur, was die Finanzjongleure bei der Jagd nach dem schnellen Geld weltweit anrichten und welch verheerende Abhängigkeiten sie schaffen, sondern es wird auch klar, dass wir alle (in der westlichen Welt) an diesem Spiel beteiligt sind.

Wachstum, Dividende und Steigerung sind nicht nur bei Großaktionären und Bankern positiv besetzte Begriffe. Auch der sogenannte Kleinanleger bzw. Kleinsparer trägt sein Geld in der Erwartung seiner Vermehrung zur Bank und fragt in der Regel nicht, wie diese nun konkret stattgefunden hat.

Wagenhofer gewährt Einblicke in das internationale Finanzspiel und zeigt zugleich die unrühmlichen Praxen der Finanzakteure. Er demonstriert aber auch, dass sich hinter der Fassade der Versprechen all der agierenden Banken, Private Equity Fonds usw. unweigerlich weltweite Ausbeutung, Unterdrückung, Kinderarbeit und moderne Sklaverei verbirgt.

Durch konsequente Vereinfachung gelingt es dem Filmemacher, Erhellendes über eine kaum noch zu überblickende Komplexität des Finanzmarktes zu Tage zu fördern. So kommt auch der Kleinanleger (zumindest der reflektierende) nicht um die unterschwellige Botschaft des Films umhin: Auch Du bist ein Investor.

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