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Wir könnten auch anders

Dokumentarfilm D 2012, 90 min
Regie: Daniel Kunle, Holger Lauinger

Ein Plädoyer für eine neue „Politik des Kleinen“

Wachstum ist der Garant für den Wohlstand unserer Gesellschaften. Diese bisher als Selbstverständlichkeit verinnerlichte Gewissheit gerät in jüngster Zeit angesichts des Klimawandels, der Ressourcenverknappung sowie der Zuspitzung sozialer Probleme ins wanken. In Regionen jenseits des Wachstums, die geprägt sind von Deindustrialisierung, von demografischer, ökonomischer und infrastruktureller Schrumpfung, stellt sich diese Frage jedoch nicht theoretisch, sie ist allgegenwärtig. Hier an der Nahtstelle des gesellschaftlichen Umbaus drängen sich die Fragen konkret auf: Kann es jenseits von Wachstum überhaupt ein gutes Leben geben? Eröffnen sich in schrumpfenden Gesellschafen neue Chancen, Perspektiven und Gestaltungsmöglichkeiten? Fragen, deren Antworten noch gefunden werden müssen.

„Wir könnten auch anders“ ist ein Film über ziviles Engagement, über Menschen, die neue Wege gehen wollen, dabei aber oft genug auf den Widerstand bestehender politisch-ökonomischer Strukturen sowie des Staates, der auf Wachstum ausgerichtet ist, stoßen. Der Film erzählt von Menschen, die Projekte verschiedenster Art anschieben. Solche, die im Alltag womöglich klein erscheinen, die aber letztlich alle ihren Anspruch auf sozialökologischen Umbruch verfolgen. Entstanden ist daraus ein essayistischer Dokumentarfilm, der Begegnungen jenseits des Wachstums zeigt.

Es geht nicht darum, unendlich Fördergelder in den Osten Deutschlands zu pumpen, das machen alle Interviewpartner deutlich. Sie wollen keine Almosen, sondern eine „eigene lebenswerte Welt gestalten”. Sie setzen auf ihre eigene Kraft. Das erfordert zum einen ein Ausbrechen aus den gewohnten Verwaltungs- und Förder-Mechanismen, zum anderen, Dinge anders zu sehen als man es gewohnt ist. Viele Vorschläge im Film, wie ein Zugriff der Allgemeinheit auf Land im Sinne des Allmende-Gedankens, sind ebenso ungewohnt wie die direkte Demokratie. Der Film fordert auf, sich mit Ungewohntem auseinander zu setzen und gibt abseits von der Solidaritätszuschlagsdiskussion einen Einblick in die Lebenswirklichkeit von Regionen, die nicht mit den über Jahrzehnten im Westen Deutschlands erprobten Regeln und Normen funktionieren, die auf Wachstum basieren.

„Wir könnten auch anders“ ist der dritte Film der beiden Autoren. Der erste, „Nicht mehr noch nicht“ (2004) erkundete die kulturellen Potenziale städtischer Brachen, der zweite, „Neuland“ (2007) erzählte von Menschen und Regionen, die zwischen Ab- und Umbruch den Aufbruch suchen. „Wir könnten auch anders“ zeigt ein breites Panorama zivilgesellschaftlichen Engagements und unterschiedliche Ansätze, unkonventionelle neue Wege zu gehen. Engagierte Akteure präsentieren Ideen und Projekte, die der politischen Phantasie Flügel verleihen könnten.

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